Freitag, 28. März 2014

Wenn´s das Knie ist. Laufen mit Arthrose

Beim Joggen kann man, wenn man alles falsch macht, seinen Knien das Achtfache des eigenen Körpergewichts zur Dämpfung anbieten. 
Wenn der Hacken hart auf den Beton aufsetzt, gehen die Schwingungen leicht bis in die Haarwurzeln. 
Egal welchen Sportschuh man trägt, die Hauptlast bleibt bei diesem Laufstil am Knie hängen. 

Das ändert sich komischer Weise, wenn man gar keine Schuhe trägt. Dann setzt man plötzlich butterweich mit dem Ballen auf und die Dämpfung findet in dem dafür vorgesehenen System Fersenbein-Achillessehne-Wade statt. Ein Aha-Erlebnis!
Das Knie hat nur noch ein wenig mit dem Strecken des Beins zu tun. Die Hauptarbeit übernimmt jetzt die Wade. 
Bei dieser Technik aus der Savannenära sind für den heutigen Jogger am Anfang allerdings nur kurze Distanzen drin. Nicht zuletzt weil sich auch die Fußsohle erst an die neue Belastung gewöhnen muss. Die Wade hat erstmal richtig zu ackern.
Dieser Laufstil sorgt aber nicht nur für die Entlastung der Knie, er erzeugt auch ein völlig neues Laufgefühl. Der Schritt wird meist kürzer, aber dafür schneller und ist weniger tappsig. Auch die Spur ist nicht mehr so gradlinig. Man tänzelt um Kanten, Steine und Wurzeln herum und achtet viel mehr auf den Weg. 
Ein Barfußschuh kann die Fußsohlen am Anfang etwas entlasten, vor allem wenn man sonst nicht das nötige Bewegungspensum erreicht. Aber dieser sollte auf keinen Fall so weich sein, dass er zum Einsatz des Hackens verleitet. 
Auf Sandwegen ist man nach einiger Zeit auch Barfuß in der Lage, Kienäppel zu ignorieren und, das Wichtigste, mit schmerzfreien Knien durch den Wald zu laufen. Fast glaubt man zu schweben und lechzt dabei geradezu nach Leichtigkeit. So hat man nebenbei eine Extraportion Motivation gewonnen, um seinem Körper noch etwas mehr an Gravitation zu entziehen. Die Gelenke werden es danken.

Wie sind Eure Erfahrungen?


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